Bernhard Zimniok: Dass die Afghanen die Scharia wollen, ist nicht unser Problem!

Heute wird im EU-Parlament über die Lage in Afghanistan debattiert. Bernhard Zimniok, Sicherheits- und Entwicklungspolitischer Sprecher der AfD-Delegation im EU-Parlament, äußert sich hierzu wie folgt:

"Die Bilanz der Intervention des Westens in Afghanistan ist ernüchternd: Laut Brown University kamen rund 174.000 Menschen durch direkte Kriegshandlungen ums Leben und die US-Kriegskosten beliefen sich auf über 2,3 Billionen US-Dollar. Der Einsatz der deutschen Bundeswehr kostete rund 13 Milliarden Euro und es kamen 59 Bundeswehrsoldaten ums Leben. Trotz dieser Anstrengungen sind die Taliban nach 20 Jahren wieder an die Macht gekommen.

Welche Schlüsse sind daraus zu ziehen? Der Westen sollte endlich damit aufhören, seine Werte zu verabsolutieren und sie dem Rest der Welt aufzuzwingen. Wenn laut Pew Research Center 99 % der Afghanen die Scharia wollen, müssen wir das nicht gut finden, nur sollte man daraus keinen Anspruch zur Umerziehung der Afghanen ableiten.

Westlicher Werteimperialismus führt häufig nur zur Radikalisierung der Gegenseite und zur Destabilisierung ganzen Regionen. Die Migrationswellen, die dem folgen, sind der beste Beleg hierfür. Und es sind vor allem die europäischen Gesellschaften, die darunter zu leiden haben, während die USA fein raus sind. Wir wären gut damit beraten, unsere Werte in unserer Heimat zu verteidigen, statt uns in außenpolitische Abenteuer drängen zu lassen, die anderen, bestimmt aber nicht unseren Interessen dienen.

Zur Verteidigung unserer Werte in unserer Heimat gehören selbstverständlich auch ein Aufnahmestopp von afghanischen Migranten und eine Abschiebeoffensive. Um dies zu realisieren, wird man Verhandlungen mit den Regierungen der sicheren afghanischen Nachbarstaaten und wohl oder übel auch welche mit den Taliban führen müssen, selbst wenn diese wenig erfolgsversprechend sein sollten. Am Ende geht es nämlich um einen Interessenausgleich, nicht um wertebasierte Außenpolitik."

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