Guido Reil: Steigende Wohnungslosigkeit: Von Finnland lernen!

Laut der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungshilfe wurden im vergangenen Jahr in Deutschland rund 45.000 Obdachlose gezählt. Die Zahl der Menschen ohne eigene reguläre Wohnung - also ohne Mietvertrag - stieg auf 256.000. Guido Reil, sozialpolitischer Sprecher der AfD-Delegation im EU-Parlament, fordert konkrete Reformen:

„Die Schätzungen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungshilfe bezüglich der Zahlen der Obdachlosen und Wohnungslosen sind hoch, wenn auch sehr konservativ. Bei der Erhebung der Zahlen besteht erheblicher Nachholbedarf.

Obdachlose und Wohnungslose sind mit multiplen Problemlagen konfrontiert. Es zeigt sich, dass sie diese besser lösen, wenn sie in einem ersten Schritt voraussetzungslos wohnen können. Ein Dach über dem Kopf ist der erste Schritt zur Besserung. Finnland hat das begriffen: Das dortige ,Housing First‘-Konzept hat dazu beigetragen, dass die Wohnungslosigkeit in zwölf Jahren um 38 Prozent zurückgegangen ist.

In Deutschland hingegen wird eine dauerhafte Bleibe an strenge Konditionalitäten geknüpft, die häufig nicht erfüllt werden können, wodurch das Problem nur verschärft wird. Das finnische Konzept des ,Housing First‘  rentiert sich auch volkswirtschaftlich: Laut Berechnungen sinken die Kosten pro Wohnungslosen durchschnittlich um 15.000 Euro pro Jahr. Im Kampf gegen die Obdachlosigkeit und Wohnungslosigkeit können wir also von den Finnen lernen.“

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